Steroid-Missbrauch kann Hoden langfristig schädigen

Anabole Steroide unterliegen in Deutschland als Medikamente dem Arzneimittelgesetz und erfordern deswegen eine ärztliche Verschreibung. Ob jemand anabole Steroide einnimmt, ist äußerlich nicht eindeutig erkennbar. Erste Anzeichen sind aber Pickel, verführter Haarausfall und natürlich ein starkes Muskelwachstum. “Anabole Steroide sind synthetische Abkömmlinge des männlichen Sexualhormons Testosteron, die eine stärkere und längere Wirkung haben”, erklärt Jürgen Steinacker von der Universität Ulm.

Diese Verbindungen wurden mit dem Ziel synthetisiert, einerseits die Bioverfügbarkeit zu verbessern und andererseits die androgenen Effekte zu verlängern. Bei der Anwendung von Wachstumshormonen (somatotropes Hormon (STH), engl. „human growth hormone (GH)) wie Somatotropin, treten Risiken auf wie Akromegalie und Diabetes mellitus (Typ 2).

Anabole Wirkstoffe

Es wurde versucht, eine Leistungssteigerung herbeizuführen und sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Man sollte sich bewusst sein, dass im heutigen Spitzensport flächendeckend gedopt wird.Mittlerweile steht aber auch im Breitensport das Thema Dopingmittel auf der Tagesordnung. Hier steht oft weniger der Leistungsgedanke im Vordergrund als der “optische Aspekt” des eigenen Körpers.

­Illegal produzierte Steroide stammen oft aus Osteuropa oder Asien [2]. Verunreinigungen und andere als die deklarierten Wirkstoffe auf und stellen ein erhebliches Risiko für die Konsumenten dar [7]. Um die rasche Biotransformation der Testosteron-Derivate zu überwinden, sind länger wirkende und auch oral aktive Verbindungen mit geringerer Androgenität und stärkerer anaboler Wirkung synthetisiert worden. Es gibt mehr als 100 solcher Verbindungen, wobei eine komplette Dissoziation von androgener und anaboler Aktivität bislang nicht gelungen ist.

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Die Anwendung dieser Vorhormone ist im Sport ebenfalls verboten. Bei den androgenen anabolen Steroiden handelt es sich um synthetische Derivate des männlichen Sexualhormons Testosteron. Das Hormon wird im männlichen Körper in den Leydig-Zellen der Hoden und in den Nebennieren aus seinem Ausgangsstoff Cholesterol gebildet. Frauen produzieren geringe Mengen sowohl in Nebennieren als auch in den Ovarien.

Bei dem Begriff Steroide taucht heutzutage oft die Assoziation Doping auf, ausgelöst durch den in den Medien vieldiskutierten Missbrauch künstlicher Steroide im Leistungssport. Vielfach unbekannt ist dagegen, dass diese Stoffe auch völlig natürlich im Körper vorkommen, wobei das bekannteste Steroid das Cholesterin ist. Die Wirkungen anaboler Steroide im Zusammenhang mit Verhaltensstörungen werden sehr unterschiedlich beurteilt.

Zum Erfolgsrezept gehörte republikweite Talentesichtung und -förderung, aber auch systematisches Doping. Forschende vermuten nun positive Effekte bei der Behandlung schwerer Covid-19-Verläufe. Dass der Testosteronmangel durch den Anabolika-Gebrauch noch nicht so gut erforscht ist, liegt den Forschenden zufolge unter anderem daran, dass der Testosteronspiegel im Blut im Tagesverlauf und je nach Körperbau stark schwanken kann.

Gemeinsam ist allen Anabolika, dass ihr Wirkungsmechanismus zu einer positiven Stickstoffbilanz im Organismus führt, welche sich ebenfalls günstig auf einen Zugewinn an Muskelmasse auswirkt. Die missbräuchliche Anwendung anaboler Steroide betrifft vor allem die Kraft- und Schnellkraftsportarten sowie kosmetische Zwecke. Für die deutschebodybuilder Mehrzahl der Personen ist die Einnahme sicher nicht erforderlich, da die sportlichen Leistungen durch adäquate Ernährung und ein geeignetes Traningsprogramm auf dem gleichen Weg erreicht werden. Zudem sollte man die Eigenschaften dieser Substanzen hinsichtlich der Verbesserung von Leistung und Statur auch nicht überbewerten.

Die psychischen Auswirkungen der Steroide sind weit­reichend und komplex. Bei Nutzern zeigen sich oft Zeichen geringerer Impulskontrolle und aufbrausendes bis aggressives Verhalten. Selbst manische und hypomanische Zustände werden beschrieben [6]. Einen ursächlichen Zusammenhang herzustellen, ist allerdings nicht so einfach, da vielmals andere psychische Probleme wie Depressionen und Angststörungen einem Konsum zugrunde liegen [6].

Die Situation in Deutschland

Die Umwandlung von Testosteron in Estrogene durch Aromatase bewirkt eine Feminisierung männlicher Anwender. Dagegen können die Stoffe bei Frauen Hirsutismus, Akne, eine tiefe Stimme, klitorale Hypertrophie, verringerte Brustmasse und Menstruationsstörungen bei gleichzeitiger Vermännlichung bewirken [18]. Männliche Geschlechtshormone wie Testosteron sollen das Auftreten eines Leberzellkarzinoms begünstigen.

Da die gesteigerte Testosteron-Produktion aber den negativen Feedback-Loop im Hypothalamus und der Hypophyse stimuliert, verzögert das Hormon eher die Erholung der körpereigenen Gonadotropin-Sekretion. In den einschlägigen Onlineforen wird daher die zusätzliche Einnahme von SERMs und/oder Aromatasehemmern angeraten. Androgene anabole Steroide werden häufig in Zyklen angewendet [2, 6].